Signifikant mehr Abschlüsse durch digitalen Vertrieb

Produkte wie eine Immo­bi­li­en­fi­nan­zie­rung sind sehr komplex und bera­tungs­in­tensiv. Privat­kunden verfügen hier in der Regel über keinerlei Erfah­rungen und sind deshalb unsi­cher und zurück­hal­tend. Sie erwarten neben güns­tigen Kondi­tionen ein maßge­schnei­dertes Finan­zie­rungs­an­gebot und vor allem eine persön­liche Bera­tung von hoher Qualität. Die Direkt­bank ING-DiBa geht hier mit einer digi­talen Bera­tungs­platt­form für den Vertrieb einen neuen Weg. Mit erstaun­li­chem Erfolg. 

Durch die Digi­ta­li­sie­rung verän­dern sich auch im Banken­sektor die Kunden­be­zie­hungen. „Für mehr als 70 Prozent der Befragten ist der Betreuer extrem wichtig“, so die Bain-Studie „Was Bank­kunden wirk­lich wollen“. Die Analysten waren über­rascht, dass für Kunden das persön­liche Gespräch mit dem Berater auch im Inter­net­zeit­alter entschei­dend bleibt. Auch hier gelte der RoPo-Effekt (Rese­arch online, Purchase offline). „Aber schon heute zeigen vertie­fende Kunden­in­ter­views, dass die Bera­tung in vielen Fällen auch online erfolgen kann. Dabei wird künftig insbe­son­dere der Video-Chat eine wich­tige Rolle einnehmen.“ Der Grund: Kunden­er­fah­rungen mit Online- und Video­me­dien sowie die stei­gende Digi­ta­li­sie­rung verän­dern das Profil der Bera­tung. „Nach einem ersten Gespräch sind die Kunden durchaus bereit, per E‑Mail, Video-Chat oder ganz klas­sisch per Telefon mit ihrem Ansprech­partner in Kontakt zu bleiben … So verbreiten sich in den USA mobile und Social-Media-Anwen­dungen von Banken noch schneller als in den 1990er-Jahren das Online-Banking.“

Neuer Lösungsansatz „Liveberatung“ der ING-DiBa

Mehr als 8 Mio. Kunden vertrauen der ING-DiBa. Sie ist die Bank mit den dritt­meisten Kunden in Deutsch­land und laut Wirt­schafts­ma­gazin “Euro” auch Deutsch­lands „Belieb­teste Bank 2016“. Die ING-DiBa konzen­triert sich dabei auf wenige, trans­pa­rente Produkte und güns­tige Kondi­tionen. „Unsere Kunden werden immer digital-affiner und sie erwarten hier mehr Funk­tionen und Ange­bote. Dabei soll das Banking auch Spaß machen. Deshalb haben wir die Möglich­keiten einer neuen digi­talen Bera­tungs­platt­form für den Vertrieb intensiv erprobt und mit der Live­be­ra­tung eine attrak­tive Bera­tungs­form gefunden“, berichtet Jan-Timo Bender, Leiter des Projekts „Live­be­ra­tung“ bei der ING-DiBa.

Die Live­be­ra­tung erwei­tert die bishe­rigen Kontakt­formen Telefon, E‑Mail und Inter­net­seiten um eine brow­ser­ge­stützte Online­kom­mu­ni­ka­tion. „Bei der Live­be­ra­tung ist unser Berater völlig orts­un­ab­hängig über einen der gängigen Browser per Bild und Ton mit seinem Kunden verbunden. Wir nutzen den direkten Online­kon­takt, um beispiels­weise mögliche Finan­zie­rungs­op­tionen Schritt für Schritt zu entwi­ckeln“, so der Projekt­leiter. Berater und Kunde haben dabei den glei­chen Bild­schir­min­halt vor Augen (Bild­schirm­über­mitt­lung in Echt­zeit). Der Kunde kann so jede Eingabe des Bera­ters verfolgen, sofort Rück­fragen stellen oder Ände­rungs­wün­sche formu­lieren. „Das Online-Tool ermög­licht es dem Berater, mit einem digi­talen Stift auf der gerade sicht­baren Online­maske etwas zu markieren oder hervor­zu­heben. Durch diese visu­elle Unter­stüt­zung werden auch komplexe Bera­tungs­schritte sofort trans­pa­rent und verständ­lich“, verweist Jan-Timo Bender auf die neuen Möglich­keiten im Beratungsgespräch.

Intensive Evaluierung der geeigneten Technik

Der Projekt­leiter bei ING-DiBa erläu­tert die Heran­ge­hens­weise und Erfah­rungen des neuen Bera­tungs­an­satzes: „Die wich­tigste Anfor­de­rung an eine solche Lösung war die Akzep­tanz durch Kunden und Berater. Das wiederum erfor­derte eine maximal einfache Bedie­nung bei einem maximal hohen Daten­schutz­stan­dard. Und schließ­lich sollten sich die Inves­ti­tionen auch rechnen und höhere Abschluss­quoten ermög­li­chen“, fasst Jan-Timo Bender die Anfor­de­rungen zusammen.

Zu den Voraus­set­zungen zählte ledig­lich ein Webbrowser zur Online­kom­mu­ni­ka­tion per Bild und Ton, ohne dass auf Kunden­seite eine zusätz­liche Soft­ware-Instal­la­tion notwendig ist. Schließ­lich sollte die Live­be­ra­tungs­lö­sung nahtlos in die interne Bera­tungs­platt­form inte­griert werden und dem Kunden das Erschei­nungs­bild der ING-DiBa vermitteln.

„Der Bera­tungs­pro­zess bei der Immo­bi­li­en­fi­nan­zie­rung ist sehr anspruchs­voll und erfor­dert vom Berater bereits die Einhal­tung einer Viel­zahl an recht­li­chen und Bank-internen Normen und Vorgaben. Zusätz­liche Ände­rungen in den Abläufen und im tech­ni­schen Umfeld erfor­dern daher eine sehr gute Vorbe­rei­tung und eine inten­sive Beglei­tung, damit diese Neue­rungen auch positiv aufge­nommen werden“, beschreibt der Projekt­leiter eine zentrale Heraus­for­de­rung des Projekts. „Die tech­ni­schen Anfor­de­rungen waren durch einen profes­sio­nellen und erfah­renen Partner sehr schnell lösbar. Für die Change-Prozesse haben wir uns aller­dings bewusst viel Zeit genommen“, erklärt Jan-Timo Bender den auf 6 Monate ange­legten Pilot­pro­zess der Liveberatung.

Die Auswahl der Online-Kommunikations-Lösung

Im Auswahl­pro­zess wurde anhand einer Bewer­tungs­skala aus mehreren Anbie­tern zunächst eine Vorauswahl getroffen und schließ­lich mit zwei verblie­benen Lösungen parallel ein 6‑monatiger Pilot­test durch­ge­führt. Am Ende wurde nach Auswer­tung der tech­ni­schen Qualität, dem Feed­back der Berater und Kunden sowie den Kosten der Lösung, die Entschei­dung getroffen. „Wir hatten mit dem Anbieter Snapview die besten Erfah­rungen gemacht. Die Stabi­lität und Über­tra­gungs­qua­lität, die sehr einfache Bedien­bar­keit und auch der kompe­tente und schnelle Support waren am Ende entschei­dend“, so der Projektleiter.

Snapview ermög­licht einen virtu­ellen Bera­tungs­raum mit Audio‑, Video- und Bild­über­mitt­lung, wo der Kunde dem Berater sozu­sagen über die Schulter schauen kann. Die Lösung begleitet den gesamten Bera­tungs­pro­zess von der Kontakt­auf­nahme über eine Inter­net­seite, die Koor­di­na­tion von Terminen, die persön­liche Bera­tung mit Live-Video­über­tra­gung und Screen Sharing bis zum digi­talen Vertrags­ab­schluss mit elek­tro­ni­scher Unter­schrift. Die Online-Kommu­ni­ka­tions-Lösung Snapview steht als Public-Cloud-Lösung in einem Sicher­heits­zer­ti­fi­zierten Rechen­zen­trum nach deut­schem Daten­schutz­recht zur Verfü­gung. Die tech­ni­sche Platt­form wird aus Redun­danz­gründen und zur Ausfall­ab­si­che­rung (Fail­over) parallel in mehreren deut­schen Rechen­zen­tren betrieben.

Bei ING-DiBa können online während der Bera­tung verschie­dene Berech­nungs­sze­na­rien mit Alter­na­tiven beispiels­weise bei Tilgung und Zins­bin­dung vergleichbar gemacht werden. Im Gespräch lassen sich belie­bige Appli­ka­ti­ons­fenster oder einzelne Doku­mente visua­li­sieren. Auch die für eine Immo­bi­li­en­fi­nan­zie­rung notwen­digen Unter­lagen können im Detail ange­sehen und bespro­chen werden.

Die Erfahrungen aus der Pilotphase

Nach dem 6‑monatigen Pilot­test mit zwei Anbie­tern und der Entschei­dung für Snapview wech­selte das Projekt in die Projekt­ge­neh­mi­gungs­phase mit Bereit­stel­lung des Budgets. In den folgenden 12 Monaten standen vor allem die Erfah­rungen des Pilot­teams aus u.a. fünf Bera­tern im Fokus des Projekts. Auch die Mitar­beiter von Snapview wurden eng einge­bunden, Anre­gungen für tech­ni­sche Anpas­sungen und Erfah­rungen für das Change Manage­ment aufge­griffen. Schu­lungen, Coachings und eng getak­tete Work­shops sorgten für das notwen­dige Know-how und den Erfahrungsaustausch.

Die stei­gende Nutzung und die wach­senden Erfolge wurden intern breit kommu­ni­ziert und sorgten für das Inter­esse weiterer Berater und zur Bildung eines zweiten Pilot­teams. In der folgenden Rollout-Phase wurde das Projekt schließ­lich auf acht Bera­ter­teams erwei­tert und zudem erste selbst­stän­dige Vertriebs­partner in das Projekt integriert.

„Die Lösung ist einfach zu bedienen und die Berater hatten bei Fragen immer einen Ansprech­partner. Die durchweg zuver­läs­sige tech­ni­sche Stabi­lität der Platt­form hat schließ­lich für das notwen­dige Vertrauen gesorgt“, so der Projekt­leiter. Dabei hebt er auch die hohe Einsatz­be­reit­schaft und große Flexi­bi­lität des Snapview-Anbie­ters hervor: „Wir haben schließ­lich auf die Cloud-Lösung umge­stellt, Bera­tungs­funk­tionen über­ar­beitet und dank Snapview die Funk­tio­na­lität der Bild­schirm­über­tra­gung erweitert.“

Für Jan-Timo Bender sind die posi­tiven Erfah­rungen nicht zuletzt in der Einfach­heit von Snapview begründet: „Die Lösung ist im Unter­schied zu anderen Ange­boten speziell für eine Anwen­dung opti­miert. Die Kunden werden nicht durch über­flüs­sige und störende Bedien­ele­mente und Funk­tionen abge­lenkt oder verun­si­chert.“ Durch die Inte­gra­tion der internen Bera­tungs­platt­form bleiben die Berater im für sie gewohnten Umfeld und die Kunden haben das Gefühl, neben dem Berater zu sitzen.

Signifikant höhere Abschlussquote

Die Kunden erhielten nach der Bera­tung einen Frage­bogen und beur­teilten die neue Bera­tungs­form zu über 90 % positiv. Der Vertriebs­zy­klus vom Erst­kon­takt bis zum Abschluss verkürzte sich. Im Vergleich zur herkömm­li­chen Bera­tung stieg die Abschluss­quote signi­fi­kant; ein maßgeb­li­cher Moti­va­ti­ons­faktor für Berater, diese Bera­tungs­form stärker zu nutzen. „Wir freuen uns über die durch die Live-Bera­tung gestie­gene Kunden­zu­frie­den­heit und sind zuver­sicht­lich, dass mit der zuneh­menden Digi­ta­li­sie­rung dieser Service immer mehr nach­ge­fragt wird.“

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